AK 30 Sieg und 4. Gesamtplatz beim Ironman 70.3 Mallorca
Mit leichten Rückenproblemen als Nachwirkung vom Duathlon in Hilpoltstein und aufgrund dessen einer nicht optimalen Wettkampfvorbereitung ging es für ein verlängertes Wochenende in unser 17. Bundesland Mallorca. Dort findet seit Jahren mit 4000 Startern das größte Mitteldistanzrennen der Welt, der Ironman 70.3 Mallorca statt. Also die perfekte Möglichkeit sich über die Mitteldistanz einen Namen auf dem Weg zum angezielten WM-Titel in Südafrika zu machen. Spätestens beim Supersprint im Münchner Flughafen, um meinen Anschlussflug zu erwischen, hat sich die gute Arbeit von Hendrick von Prophysio Bamberg und Dr. "Dreser" Först bezahlt gemacht und gezeigt, dass der Rücken zumindest über eine kurze Distanz keine Probleme macht. Als kleine Schwierigkeiten beim Aufbau meines Rades mittels einer Liveschaltung in die Werkstatt von Fahrrad Dresel um 1 Uhr nachts beseitigt waren und die Bamberger Supportcrew um Alex und Sam Böhnlein, Jörg Dippold sowie Ralf Schmidtlein eingetroffen waren, konnte dann nichts mehr schief gehen...
Es war zwar ein langer Weg durch 4000 Starter bis ganz nach vorne an die Startlinie, aber ich wollte nichts dem Zufall überlassen und meine verbesserte Schwimmform gleich gegen die Topschwimmer unter Beweis stellen. Mit fünf anderen bin ich also in einem rolling Start ins Wasser "gerollt" worden. Aufgrund der Langdistanzgrundlage und des intensiven Schwimmtrainings war es dann auch unproblematisch die Strecke von 1,9 km alleine ohne Wasserschatten in 25:48 als 10. in Altersklasse zu bewältigen. Dank der langen Wechselzone konnte ich bereits auf dem Weg zum Rad die Aufholjagd starten. Auf dem neuen Rad ging die Aufholjagd weiter und konnte relativ schnell einen nach dem anderen einsammeln. Nach 30 km war ich dann am Fuße des bekannten Berges zum Kloster Lluc mit insgesamt 500 Höhenmetern. Dort musste ich etwas nachgeben, weil andere durch ihr niedriges Gewicht Vorteile hatten ... liegt wohl an den vielen Rouladen😉 Spätestens bei der Abfahrt waren dann allerdings die Rouladen von Vorteil und wurden in reinen Vortrieb umgesetzt. Die letzten 30 km waren trotz Rückenwind sehr hart, da die Beine durch die schlechte Vorbereitung sehr schwer geworden waren und nicht die nötige Spritzigkeit hatten. Als Drittplatzierter in der Altersklasse bin ich dann auf die Laufstrecke. Nach der ersten von drei Runden konnte ich mich schon auf den 2. Platz vorlaufen. Meine Freundin hat mir mitgeteilt, dass es bei km 6 noch 2:45 Minuten auf den Ersten waren. Als ich in der nächsten Runde bei ihr vorbei gekommen bin, ca. nach 12 Kilometern, und sie mir zurief, dass es noch 2:30 sind, hatte ich den ersten Platz eigentlich schon abgehackt. Meine Vorgabe war sowieso, dass, wenn ich in den Top drei bin, aufgrund meines Rückens eigentlich nur sicher heimlaufen sollte. Aber ich hatte Lust weiter drauf zu bleiben und habe gehofft, dass der Führende vielleicht doch langsamer wird. Ich wollte nichts unversucht lassen, da letzte Saison oft nur wenige Sekunden zur besseren Platzierungen gefehlt haben. Vier Kilometer vor der Ziellinie, hab ich die letzte Info erhalten... der Rückstand war auf 1:30 min geschrumpft. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht, dass ich 17 Sekunden pro Kilometer schneller lief als der Führende, und rein rechnerisch die Chance auf den ersten Platz noch besteht. Lange Rede kurzer Sinn... ich hab nicht locker gelassen und bin die letzten 3 km so hart wie es ging durch gesprintet. Da es ein Rolling Start war wusste ich aber noch nicht wie ich stehe als ich im Ziel angekommen war ... es waren aber lediglich vier Leute im riesigen Finisher-Zelt, was schonmal ein geiles Gefühl war. Die Ergebnisliste hat sich dann auch ständig geändert . Als ich dann mit dem Team Mahrs Bräu Nicht alkoholfrei beim ersten Cerveza saß wurde es offiziell. Ich hab ihn tatsächlich noch eingeholt und wurde Erster in der Altersklasse UND als Gesamt 4. Platzierter auch schnellster Deutscher ... beste Voraussetzungen also für die WM in Südafrika am 2.9. !